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Sonntag, 11. Januar 2015

Adoptantenbericht von Lucy



Liebe Susanne,
nun ist es ziemlich genau einen Monat her, das ich die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen habe und Portugal verlassen habe. Ich wollte dir nun doch einmal einen kurzen Lagebericht abgeben, damit du weißt, wie es mir zwischenzeitlich ergangen ist. Ich wohne nun in einem Dorf in der Nähe von Hamburg bei einer Familie mit zwei Kindern und vielen anderen Tieren. So weit so gut...
Es gibt da  aber doch einige Punkte die du mir verschwiegen hast und mit denen ich nun fertig werden muss. 

Da wäre zum einen der Punkt, das ich nicht alleine hier leben darf. Es ist tatsächlich so, dass ich mir Futter, Sofa und Streicheleinheiten TEILEN muss!!!! Der alte Kollege der hier lebt, ist zwar ganz friedlich und wir verstehen uns gut, aber ich hätte ja zumindest mal erwartet dass er – wenn ich schon alles nur zu 50% genießen darf – er dann auch meine Spiellaune teilt. Aber da ist er sich ja zu schade für, der gute Herr. Das muss ich dann alleine machen. 

Der zweite Punkt, liebe Susanne, betrifft das Wetter hier in Deutschland. Es ist gelinde gesagt eine einzige nasskalte Katastrophe. Eigentlich nicht gar so schlimm dachte ich mir,  denn man hat ja ein Dach über dem Kopf und immer beheizte Zimmer – denkste. Glaube bloß nicht dass ich mein nötiges Geschäft im Warmen verrichten darf. Weit gefehlt!!  Man jagt mich für jeden Tropfen raus in den kalten Regen. Und als ob das nicht schon genug wäre muss ich noch zusätzlich dreimal am Tag  Gassi gehen. Bei Wind und Wetter – brrrrrrrr

Wie ich anfangs bereits erwähnte, leben hier noch einige andere Tiere auf dem Hof.  Schweine, Kaninchen, Tauben und Hühner. Die Hühner finde ich besonders reizend, aber auch da lässt man meinen ureigenen Trieben keinen freien Lauf. Was hab ich gestern Ärger bekommen als ich eines der Hühner am Hals gepackt habe und durch den Garten geschleift habe. Die blöde Henne hat dabei so laut geschrien das Frauchen gleich angerannt kam.  Sie sah ziemlich böse aus... Also Frauchen... nun gut, das nächste Mal fang ich es einfach geschickter an. Die Kaninchen finde ich auch ziemlich spannend nur hab ich bisher noch kein Schlupfloch im Zaun gefunden. Zur Zeit versuche ich, sie durch wildes Nase hochziehen durch das Gitter heran zu saugen.  Ich werde berichten wenn diese Methode Erfolg zeigt.

Mit mir im Haus leben außer dem alten Balou noch zwei Kinder und der Ehemann.  Der kleinste Bewohner (er ist wirklich noch sehr klein) ist ganz okay. Er hat viele schöne Spielsachen auf denen man herumkauen kann und seine Schuhe mag ich noch viel lieber. Dass das ein Riesenspaß ist, muss ich wohl nicht noch mal extra erwähnen. Aber Spaß ist in diesem Haushalt generell verboten. Ich könnte eine ganze Liste aufführen mit Dingen die man mir hier verboten hat. Vielleicht ein kleiner Auszug, damit du weißt wovon ich rede:


·        Hühner sind verboten
·        Kaninchen auch 
·        Schafe darf man nicht jagen.
·        Schuhe jeglicher Art sind ebenso verboten
·        Toilettengänge innerhalb der Wohnung sind sogar strikt verboten
·        Essen auf dem Tisch darf unter keinen Umständen angerührt werden.
·        Schleck-Attacken auf Frauchens Gesicht sind mittlerweile auch nicht mehr gerne gesehen und    können nur noch aus dem Hinterhalt und mit dem  Überraschungsmoment auf meiner Seite ausgeführt werden.
·        Benutzte Windeln auseinander nehmen ist ebenso verboten wie auf dem Wohnzimmertisch zu spielen oder dort meine Kauknochen einzuweichen.
·        Das Sofa... nun darum kämpfe ich noch.

Den Kampf um einen Platz im gemeinsamen Bett hab ich leider in dem Moment verloren, als Herrchen sich zu Frauchen und mir ins Bett legen wollte und ich .... naja was soll ich sagen... also gut, ich geb es zu, ich habe ihn angeknurrt. Aber nur ein bisschen und die Reaktion darauf fand ich auch völlig übertrieben...  

Einen schäbigen Weidekorb hat man mir hingestellt und mir die Wahl gelassen ihn zu benutzen oder auf dem Boden zu schlafen.

Der Herr des Hauses ist mir sowieso nicht ganz geheuer, nicht nur, weil ich wegen ihm nicht mehr ins Bett darf. Ich weiß noch nicht was genau er plant, aber ich werde ihn im Auge behalten. Neulich ist er wild gestikulierend hinter dem Zwerg hergerannt. Ich hab ihm dann mal gezeigt, was ich davon halte und hab ihn ins Hosenbein gebissen. Nur in die Hose, ich schwör!!!! Er hat dann auch tatsächlich von dem Zwerg abgelassen. Leider fand Frauchen meine todesmutige Attacke nicht ganz so prickelnd und ich musste mir wieder etwas anhören. 

Er scheint auch noch etwas Größeres zu planen, denn er füttert mich ständig und überall mit Leckerlis und versucht mich zu bestechen. Damit er sich in Sicherheit wiegt, gehe ich zum Schein darauf ein. Aber ich werde weiterhin sehr wachsam sein müssen.

Zugegebenermaßen geht es mir im großen und ganzen recht gut und ich glaube dass ich es doch recht gut getroffen habe. Frauchen freut sich auch, glaub ich, jeden Tag an mir J
Zumindest hat sie so etwas einmal gesagt.
Und selbst mit Herrchen komm ich jeden Tag besser zurecht, obwohl ich ihn weiter im Auge behalten werde. Man kann nie vorsichtig genug sein.

Liebe Susanne, danke für deine Arbeit und Mühe die mir ein besseres Leben ermöglicht hat.
Liebe Grüße und einen feuchten nassen Hundekuss

Deine Lucy

4 Kommentare:

  1. .wenn das mit der Nase und dem Gitter und den Kaninchen klappt, liebe Lucy, sag Bescheid, Maggie übt sich darin auch ..;)
    und glaub mir, alles halb so schlimm mit dem Wetter, es gibt auch Sommer in Deutschland!
    Herzliche Grüße an dein Frauchen, Maggie und Co, auch Exil Portugiesin

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