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Sonntag, 31. August 2014

Pepes Adoptantenbericht

Eines schönen Tages las ich in der Zeitung, dass in der weiteren Nachbarschaft eingebrochen wurde.
Wir haben ja schon eine Alarmanlage (Lieschen), aber der würde ich zutrauen, dass sie den Einbrechern die Türe aufhalten würde.
Ein großer Hund muss her, der optisch auch für etwas Respekt sorgt.
Das ist ja schon ne Weile her.
Aber nun war ich zu Hause, und könnte die Zeit aufwenden, die ein junger Hund braucht.
Und dann habe ich das mit dem Mann besprochen. Ihm hatte ich schon vor längerer Zeit erzählt, dass Susi eben dringend neue zu Hause für Hunde aller Art sucht.
Etwas größeres sollte das sein.
Warten wollten wir dann doch och, ein Umzug steht an und im Eigenheim könnte ja sowieso niemand was sagen.
Außerdem gibt’s ja auch noch Arvid, der gerade so das krabbeln anfängt ….
Okay, dann eben im Herbst.
Zwischendrin gabs dann noch einen Notfall im Bekanntenkreis, den haben wir uns zwar angesehen, aber da ist kein Funke gesprungen.
Da wir den ja sofort hätten mitnehmen müssen, habe ich auf der Rückfahrt nochmal die Portugalhunde angesprochen.
Und tatsächlich schlug Susi am nächsten Tag Alarm, der Satz „Egal was ihr sucht, wir haben es“ hat den Ausschlag gegeben.
Zwar noch im alten Haus, immerhin mit absehbarem Ende.
Gesucht wurde ein Rüde, gerne sehr jung und großwerdend.
Susi war blitzschnell und schon am nächsten Tag hatten wir das Bild von Pepe:



 
Bei dem Blick sind wir beide sofort geschmolzen.
So im nachhinein möchte ich anmerken, dass wir es ruhig auch mit einem älteren Hund hätten versuchen können.
Welpenschutz genießt man ohnehin nur im eigenen Rudel, das hätte mit dem Lieschen garnichts geändert und diese Vorurteile, für die ich mich heute etwas schäme.
Ich dachte da an das Baby. Und meinte, der Hund solle nicht vorbelastet sein.
Aber selbst wenn, ich weiß, dass man sich auf Susi’s Beschreibung absolut verlassen kann.
 
Pepe ist nun mein vierter Hund, der dritte den ich (mit)erziehe. Damit will ich sagen, wir wussten, worauf wir uns einlassen.
Nicht ganz zwei Wochen, dann ist er schon in München gelandet.
Die Tage vorher waren schon ganz aufregend, wie das wohl wird? Ob er uns mag? Wie verkraftet er den Flug? Neue Umgebung, Gras, kein Meer, mitten drin im Schwabenland ….
Was macht unser Zickchen?
Seltsamerweis‘ hatte ich keinen Gedanken an unseren Kater verschwendet. Der kam mit Hunden klar.
In München ausgepackt, stand da ein ganz kleines freundliches Hündchen mit komplettem Milchgebiss.
Hübscher als auf den Bildern und überhaupt nicht verängstigt. Als hätte er gewusst zu wem er gehört, kam er auch gleich zu uns in die Arme.
Nochmal ein dickes Danke an die Flugpatin Michaela.
Die Hundebegegnung zu Hause hatten wir im Garten. Er war freundlich, unsere Liese etwas zickig.
Aber da muss man cool bleiben.
Die Geschichte mit dem Kater hat etwas länger gedauert, weil unser Pepe einfach nicht glauben wollte, dass dieses rote, fuchsähnliche Tier hier im Haus tatsächlich geduldet werden sollte!
UnBeGreiflich! Und gefüttert wird das Vieh auch noch.
Das hat mich sicher ein paar graue Härchen gekostet, weil der Kater ein paar Tage und Nächte Outdoor blieb.
Aber irgendwann kam der Regen und der Kater hat sich dem Ansturm gestellt.
Dann noch eine Woche, und die Katze durfte auch ohne vorherige Jagd durch die Wohnung an ihren Essplatz.
Die zwei lieben sich heute heiß & innig, es wird gebalgt (nie zu fest) und danach gekuschelt.
Mit dem Lieschen ist das so ne Sache ….
Es ist zwar nicht so, dass wir sagen würden, die zwei kann man nicht alleine lassen, aber wir sind vorsichtig was Essen und Leckerlies anbelangt.
Beide Hunde sind Modell „staubsauger“ und wenn das Lieschen denkt, das würde ihr schmecken, duldet sie Pepe nicht.
So ist das zum Beispiel im Umkreis des Kinderhochstuhls, da fallen ja doch häufiger diverse Leckereien runter. Nun ist während der Essenszeiten Hundeplatz (leider ohne Blick zum Tisch) angesagt!
Futter gibt’s gleichzeitig, da fangen wir nix verkehrtes an. Wir bleiben aber in der Nähe, da Pepe jugendlich schlingt und das Lieschen altersgemäß genießt, und er dann gerne mit in ihren Napf würde.
Aber sonst sind die zwei ein Team.
Unterwegs, aber auch zu Hause am Gartenzaun.
Interessant ist auch, dass man erst wenn ein neues Familienmitglied zuzieht, feststellt, wie ausgelatscht die Erziehung beim Ersthund ist.
Das Lieschen darf in’s Bett, auf die Couch, bekommt alle Reste …
Die Zeiten sind jetzt aber vorbei!
Und da Pepe schon ne starke Führung braucht, wird unser olles Lieschen auch gleich nochmal erziehungstechnisch generalüberholt.
Derzeit üben wir „Gassi ohne Leinenzerren“ und „Napf auf Erlaubnis hin leeren“. Das Bett ist auch Hundetabu (seit neuestem, wir Menschen haben keinen Platz mehr).
Und während ich hier im Büro vor mich hintippe, liegt er selig zu meiner Rechten.
Pepe ist ein Welpe. Und es gibt gerade nix, was uns überrascht.
So wie gestern, als er eine nachlässig gelagerte Tüte Reis vom dem Esszimmertisch gezerrt hat.
In dem darunterliegenden Hochflorteppich dürften nach wie vor 250 gramm Reis verborgen liegen, obgleich ich gestern ne halbe Stunde gesaugt hatte.
Auch der große Sohn lernt nun sein Zimmer Pepesicher aufzuräumen, was ich sehr begrüße.
Es gibt nichts, was einem Hund im zarten Alter von 7 Monaten nicht schmecken würde (so auch mein Lieblingsturnschuh, aber auch den hätte ich ordentlich aufräumen können).
Er ist ein Schatz, der Star am Gartenzaun.
Und auch dieser Hund wird uns keinen Einbrecher fernhalten, da er einfach nur lieb ist.
Aber unser Baby darf auch mal an der Rute ziehen, ohne dass er knurrt oder böse wird. Noch nicht mal im Ansatz.
Meine Freundin ist ganz verliebt in ihn, und das weiß er genau. Bei ihr zieht er mit seinen riesengroßen schwarzen Augen alle Register und landet dann auf ihrem Schoß …. Um näher an ihrem Teller sein zu dürfen.
Als Susi erneut aufgerufen hatte, dachte ich aufgrund der vielen Interessenten am Gartenzaun, dass wir ihn weitervermitteln und dann hier einfach eine durchgangsschleuse für andere Hunde aus Portugal errichten.
Den Plan haben wir heute noch, aber Pepe bleibt.
Er ist stürmisch, dickköpfig, stur, wunderschön, lieb, sportlich, elegant, tollpatschig, schnell, immer hungrig, frech, schlau, kuschlig, zäh, nicht nachtragend, aufgeregt und zuckersüß.
Und er passt hier rein wie Arsch auf Eimer. 











1 Kommentar:

  1. Gesucht und gefunden - besser kann man´s nicht sagen!
    Toller Bericht, es klingt alles sehr "angekommen". Und damit meine ich nicht nur Pepe!! ;)

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